Geschichte

Vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert

Vor 1239 geben die Grafen von Burgund das Land von Moncley als Lehen an die Herren von Apremont, deren Familie es fast 300 Jahre lang behält. Es wird ein Festes Haus gebaut, das 1384 als „fourteresse“ bezeichnet wird.

1578, nach mehreren Jahren Landerwerb steht Louis de La Tour nunmehr an der Spitze des größten Teils des herrschaftlichen Gebiets von Moncley. Er lässt das alte Feste Haus abreißen, um es durch eine befestigte Burg mit einer Mauer mit 2 Toren und einem Graben am Rand der Klippe über dem Ognon zu ersetzen.

Diese Burg, die 1867 abgerissen wird, hatte 4 runde Türme, einer davon mit 6 Etagen zur Klippe hin mit Gefängnis, Kapelle, Schlafzimmern, und 2 quadratische Türme. Innerhalb der Burgmauer gab es 2 Brunnen, einen Garten, einen großen Stall für 40 Pferde, eine Scheune, einen Speicher, der 200 Wagen Heu aufnehmen konnte, und 2 Wohntrakte. Der Haupttrakt, in dem der Burgherr wohnte, überragte die steile Klippe.

Aufgrund des Ruins von Louis de La Tour erwirbt sein Neffe, François de La Tour Saint‑Quentin (1557-1627) im Jahr 1608 das herrschaftliche Gebiet und die Burg und überträgt sie bis 1660 an seine Nachkommen, dann gehen sie an die Blictersvich und von 1728 bis 1765 an die Belot, von 1765 bis 1777 an die Briot und schließlich an die Terrier-Santans und ihre Nachkommen über.

Die Familie Terrier

Depuis François Ier Terrier qui vivait au milieu du XVIe siècle, les Terrier, originaires de Vesoul dans l’ancien bailliage d’Amont, sont des juristes et des parlementaires, d’abord à Dole, jusqu’à la conquête française de Louis XIV, puis à Besançon jusqu’à la Révolution.

1734 - 1796

François-Félix-Bernard de Terrier-Santans

Président à mortier (Oberrichter) der Untersuchungskammer im Parlament von Besançon und Meisterschmied, Marquis von Santans und Mailleroncourt, Herr von Cléron.

1777 kommt er durch eine Erbschaft in den Besitz des herrschaftlichen Gebiets von Moncley.
Da er auf seinem Land seine Freunde und Verwandten empfangen will, beschließt er, das ererbte alte Feste Haus zugunsten eines neuen Prachtbaus abreißen zu lassen, dessen Entwurf er bei dem sehr talentierten Architekten Alexandre Bertrand (1734-1797) aus Besançon in Auftrag gibt.

1767 heiratet der Marquis Jeanne-Baptiste-Andrée d’Arnaud de Prémont (1751‑1814).
Als Präsident des königlichen Parlaments, Herr und Schlossherr, Vater zweier emigrierter Söhne, der gegen die Revolution kämpft, wird der Marquis zunächst in Besançon und dann von April 1793 bis Januar 1795 in Dijon gefangen gehalten. Er erkrankt und stirbt am 17. Mai 1795 in Besançon.

1774 - 1832

Charles-Suzanne de Terrier-Santans

Charles-Suzanne, der ältere der beiden Söhne des Marquis, geht mit seinem jüngeren Bruder Sébastien in Metz zur Schule, als die Revolution ausbricht. Auf Bitten ihres Vaters verlassen sie Frankreich im Jahr 1790, um in Trier zu studieren, und im November 1791, als das Emigrantengesetz sie zu Geächteten macht, schließen sie sich in Worms der Armee von Condé an. Charles-Suzanne kämpft 7 Jahre lang auf Seiten der Österreicher gegen die Revolution und kehrt erst im Oktober 1800 definitiv nach Besançon zurück. Er ist damals 27 Jahre alt und erbt das Château de Moncley, wo er die Fertigstellung des Arbeitszimmers seines Vaters (die heutige Bibliothek) leitet, mit der er den Architekten Denis‑Philibert Lapret aus Besançon beauftragt. Im Übrigen bestellt er im großen runden Salon den Einbau einer Decke, die die ursprünglich für den Raum erträumte Höhe reduziert, sowie einer Bemalung im Steindekor.

1809 - 1893

Léonce Terrier de Terrier-Santans

Er heiratet 1832 Caroline Frère de Villefrancon (1814-1846), die leider bei der Geburt ihrer 4. Tochter Marie , stirbt.

Léonce, den ihr Tod schwer trifft, teilt sein Leben zwischen dem Hôtel de Villefrancon in der Rue Chifflet in Besançon, den Schlössern Moncley und Villefrancon, Paris und mehreren Auslandsreisen.
In den 1840er Jahren lässt der Marquis eine Reihe von Räumen im Erdgeschoss des Schlosses an den großen runden Salon anbauen. Es handelt sich um 3 Schlafzimmer und eine kleine Bibliothek, in der noch die Originaltapete (Manufaktur „Mader Frères“ oder „Desfossé & Karth“) erhalten ist. Dann beschließt er 1867, die alte Burg über dem Dorf sowie den Hochofen und die Schmiedegebäude abreißen zu lassen.

1872 - 1916

Henri Vyau de Lagarde

Henri, Sohn von Marie de Terrier-Santans (1846-1911) und Oberstleutnant Ludovic Vyau de Lagarde (1836-1879, dessen Familie aus dem Nivernais stammt), hat wie sein Vater vor ihm ein Diplom der Ecole Polytechnique und ist Artillerieoffizier.

Als Mann des 20. Jahrhunderts führt er den elektrischen Strom im Dorf ein, fährt Auto und veranstaltet Filmvorführungen im Schloss.

Kurz vor dem 1. Weltkrieg beschließt er mit seiner Frau, an der von seinem Vorfahren und dem Architekten dafür vorgesehenen Stelle die Kapelle nach dem Geschmack des 18. Jahrhunderts bauen zu lassen.

Als der Krieg ausbricht, tritt Comte de Lagarde, der 1908 ausgetreten war, wieder mit seinem Hauptmannsgrad in die Armee ein und fällt am 31. Mai 1916 im Fort von Tavannes in der Nähe von Verdun. Er erhält posthum die Ehrenlegion.

1879 - 1964

Marie-Calixte Vyau de Lagarde

Die Gräfin, die Witwe von Henri de Lagarde, geborene Marie-Calixte Ferrand, ist die Mutter seiner beiden Kinder, Jean und Odette.

Im Juni 1940 wird das Château de Moncley kurz von den Nazis besetzt, die ihre unheilvolle Flagge über dem Rundbau des Schlosses wehen lassen. Sie besetzen es erneut in den 3 Wintermonaten 1940-1941. Im Juni 1944 beteiligen die Comtesse de Lagarde und ihre Tochter Odette Lehideux sich an einer Aktion des Widerstands, indem sie im Juni und Juli 1944 Anne Boilley, die Kodiererin-Dekodiererin von Pierre Jolinon, der mit der Organisation der Fallschirmabwürfe in Burgund und der Franche-Comté betraut war, im Schloss unterbringen.

Am 5. September 1944 wird das Schloss erneut kurz von den flüchtenden deutschen Truppen besetzt, und in der Nacht vom 9. auf den 10. September dienen die geräumigen Keller als Schutzraum für die Dorfbewohner von Moncley und Emagny, die auf die Befreiung warten.

Die Comtesse de Lagarde hat 60 Jahre lang über das Schloss gewacht. Mit Hilfe zahlreicher Dorfbewohner hat sie insbesondere das Mobiliar retten können, das 1940 von den Besatzungstruppen aus dem Schloss gestohlen worden war. Dank ihrer Strategie wird das Anwesen 1942 und das Schloss und seine Nebengebäude am 13. Januar 1944 unter Denkmalschutz gestellt. Dann beaufsichtigte sie mit viel Geduld die zahlreichen Restaurierungsarbeiten in den 1950er Jahren.

1908 - 1984

Jean Vyau de Lagarde

Comte Jean de Lagarde, der Sohn von Henri und Marie-Calixte Vyau de Lagarde, hat eine brillante diplomatische Karriere im Dienste Frankreichs gemacht. Er war nacheinander in Warschau und Bukarest als Legationssekretär (wo er im „Balkan“-Netzwerk aktiv an der Übermittlung von Informationen und an der Rettung von Kriegsgefangenen teilnimmt), dann in San Francisco und New York als Generalkonsul und schließlich in Mexiko, in Luxemburg, im Senegal, in Gambia und dann in Indien als Botschafter tätig.

In Moncley setzt Jean de Lagarde die Aktionen seiner Mutter fort und lässt zahlreiche Erhaltungs- und Einrichtungsarbeiten ausführen, wie z. B. das Fliesen des großen Vestibüls. Um sie zu bewahren, erreicht er 1981, dass bestimmte Möbelstücke und Gegenstände des Schlosses unter Denkmalschutz gestellt werden.

Der überzeugte Europäer Comte de Lagarde war Offizier der Ehrenlegion und Kommandeur des nationalen Verdienstordens.

1916 - 2007

Marie-Calixte Vyau de Lagarde und Pierre Bordeaux-Groult

Die Tochter von Jean Vyau de Lagarde, Marie-Calixte, heiratet 1974 den Industriellen und Gründungsvorsitzenden des Aktionskomitees für die Europäische Union Pierre Bordeaux‑Groult.

Nach dem Tod seines Schwiegervaters beschäftigt sich Pierre Bordeaux-Groult über 20 Jahre lang aktiv mit der Renovierung des Schlosses und seiner Umgebung sowie mit der Verwaltung (Vermietung des Schlosses für Hochzeiten) und der Animation (Veranstaltung von Wettbewerben für Zuchtstuten mit Fohlen. Um den Fortbestand des Familienarchivs besorgt lässt er es wissenschaftlich ordnen und methodisch untersuchen.

Im gleichen Sinne und um den Schutz des Schlosses und des Anwesens fortzusetzen, erwirkenhalten Pierre et Marie‑Calixte Bordeaux-Groult 2003 den Denkmalschutz für das gesamte Gut, bestehend aus Schloss und Park.

Pierre Bordeaux‑Groult war Offizier der Ehrenlegion, erhielt das Kriegskreuz des 2. Weltkriegs, war Ritter der Palmes Académiques, des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie des Bronze Stars.

2008 bis heute

Liselotte et Timothy Sullivan

Liselotte ist die älteste Tochter von Pierre und von Marie-Calixte Bordeaux-Groult.
Im Sinne ihrer Eltern und ihrer Vorfahren setzen Liselotte und ihr australischer Ehemann Timothy Sullivan mit Dynamik und Leidenschaft die Restaurierungs- und Erschließungsarbeiten des Besitzes sowie die Öffnung des Anwesens für die Öffentlichkeit fort, die sie sich immer zahlreicher wünschen.

„Andere an der Nutzung dieses Baudenkmals teilhaben lassen, in dem ich das Glück hatte aufzuwachsen, ist für unsere Familie selbstverständlich. Gemeinsam mit meinem australischen Ehemann, der auf das Hotelwesen spezialisiert ist, wollen wir unseren Gästen die bestmögliche an alle Sinne appellierende Erfahrung bieten. Jedes Essen und jede Kreation in Moncley wird mit den besten Experten durchgeführt, um von allen Liebhabern des Schönen gesehen zu werden.“